Rauch über der Ostee

Lagerfeuer am Strand
Räucherfisch, Lagerfeuer & Co.

Rauch über der Ostee

von: Mareike Klinkenberg
30 July 2018

Rauch ist so alt wie die Entdeckung des Feuers selbst. Seit der Mensch den Nutzen lodernder Flammen und wärmender Glut entdeckte, erfreut er sich am heißen Schwaden, um den Göttern zu huldigen, sich zu berauschen oder zu kommunizieren. Vor allem aber dient Rauch dazu, Lebensmittel haltbar zu machen, sie zu garen oder ihren Geschmack zu verbessern. Naturgemäß wird dabei stets das geräuchert, das es im Überfluss gibt. Somit sind auf Usedom die Schätze von Ostsee und Achterwasser das Ausgangsprodukt für allerlei Leckeres. 

Eine der bekanntesten Fischräuchereien Usedoms findet sich im Lieper Winkel in Rankwitz. Das Traditionsunternehmen liegt direkt am Hafen des kleinen Ortes. Nach alter Tradition räuchert man hier mit Buchen- und Erlenholz aus heimischen Wäldern über offenem Feuer in so genannten Altona-Öfen. Die älteste Räucherei wiederum liegt im Fischerdorf Freest. Bereits 1891 gründete Robert Thurow hier seine „Braterei, Räucherei und Marinieranstalt“. Noch heute wird im Räuchereigebäude mit dem markanten Schornstein geräuchert, ein kleines Museum zeigt Gerätschaften zum Fischen und Verarbeiten des Fangs. Ebenfalls einen Ausflug wert ist die Fischräucherei „Klönsnack“ in Kamminke, idyllisch an der Haffseite der Insel gelegen. Regelmäßig finden im Sommer hier auch Grillabende statt mit leckeren Fischspezialitäten aus dem Räucherofen und deftigen Steaks vom Grill. Auch viele andere Restaurants und Hotels auf Usedom offerieren entsprechende Angebote auf der Speisekarte.

Wer lieber selber grillen möchte, kann dies auf ausgewiesenen Grillplätzen tun – dabei unbedingt ausreichend Abstand zu Bäumen und Waldrändern halten, damit keine Brandgefahr besteht. Am Strand sind Grillen und Lagerfeuer leider nicht gestattet. Dann also lieber am 20. Juli 2018 zur Grillmeisterschaft ins Seebad Koserow mit Hüpfburg, Kinderschminken und einen Flohmarkt.

Doch Rauch dient nicht nur körperlichen Labung, er sorgt auch für geistigen Genuss. Wer mag, qualmt dicke Havannas in Zigarrenlounges und betrachtet die Welt durch dichte Wolken: zum Beispiel im Ostseebad Bansin in den Villen am Park oder im Promenadenhotel Admiral.

Die ganze Ostsee schließlich liegt am 3. Oktober unter dichten Rauchschwaden, wenn zuvor ein strahlendes XXL-Feuerwerk den Himmel in Flammen gesetzt hat. Es beginnt um 20 Uhr in Karlshagen, dann starten entlang der Küste alle zehn Minuten die festlichen Illuminationen.

Text von Clemens Glade

DAS FOTO Henry Böhm
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Mareike Klinkenberg